
Schnittstellen und Zuständigkeiten
Die Gemeinde hat viele Zuständigkeiten.
Dabei gibt es einige Bereiche in denen die Gemeinde mit anderen Institutionen und verantwortlichen Personen gut zusammenarbeiten und sich austauschen muss.
Bei dieser Zusammen-Arbeit ist wichtig, dass die Gemeinden und die jeweiligen Institutionen ihre jeweiligen Aufgaben gut kennen.
Es ist wichtig, dass die Aufgaben gut und klar getrennt sind.
Auch ein guter Informations-Austausch ist wichtig.
Schnittstellen ergeben sich zum Beispiel in folgenden Handlungsfeldern:
- „Bildung“
- „Wohnen“
- „Teilhabe am öffentlichen Leben“
Handlungsfeld Bildung
Die Gemeinde ist für die Schulerhaltung verantwortlich.
Deshalb auch dafür, dass Schulen für alle zugänglich und barrierefrei sind. Auch notwendige Hilfsmittel müssen von der Gemeinde gekauft werden.
Die Gemeinde muss auch bei der inklusiven Kinderbetreuung gut unterstützen und informieren.
Die Befragung hat ergeben, dass viele Gemeinden im Zusammenhang mit der inklusiven Kinderbetreuung die Verantwortung alleine bei den Schulleitungen sehen.
Auch aus den Notizen, die die Gemeinden in den Umfragen zu den Checklisten machen konnten, ergibt sich ein ähnliches Bild.
Manche Gemeinden sehen sich sogar unzuständig, wenn es um das Thema „Diversitäts-Management“ geht.
Damit die Gemeinde bei der inklusiven Kinderbetreuung gut unterstützen kann, muss sie mit Schulleitung, Bildungs-Direktion, Lehrkräften und anderen Institutionen gut zusammen-arbeiten.
Eine Gemeinde hatte die Idee ein Informations-Heft für Eltern zu machen.
In diesem Heft soll stehen, welche Unterstützungs-Leistungen es gibt und an welche Stellen man sich wenden kann.
So kann ein erster Schritt zu guter Zusammen-Arbeit ausschauen.
Handlungsfeld Wohnen
Auch im Handlungsfeld „Wohnen“ wurde in den Notizen oft die Rückmeldung gegeben, dass beim Thema Wohnen mit Wohnbauträgern zusammen-gearbeitet wird.
Die Verantwortung für mehr Barrierefreiheit wird dabei häufig an die Wohnbauträger abgegeben.
Die Gemeinde muss aber auch hier gut unterstützen und informieren können.
Vor allem wenn es um das Thema Förderungen und den Bedarf geht.
Nur 105 Gemeinden geben an, Fördermöglichkeiten für Privatpersonen für barrierefreie Umbauten zu kennen.
Manche Gemeinden haben auch die Rück-Meldung gegeben,
dass der Bedarf für barrierefreien Wohnraum nicht vorhanden ist.
Barrierefreie Wohnungen sind nicht nur für Menschen mit Behinderungen wichtig,
sondern auch für ältere Personen.
Menschen jeden Alters können zum Beispiel durch einen Unfall, eine Krankheit oder eine Operation plötzlich in ihrer Mobilität eingeschränkt sein.
Dann wird barrierefreier Wohnraum oft sehr kurzfristig dringend benötigt.
Es ist deshalb wichtig, dass die Gemeinden:
- gut mit den Wohnbauträgern zusammen-arbeiten und sagen was sie brauchen
- über Förderungen informieren und
- auch den Bedarf genau prüfen
- Im Rahmen ihrer Vergabe-Möglichkeiten barrierefreien Wohnraum an Personen ohne Barrierefreiheits-Bedarf nur befristet vergeben
Handlungsfeld Teilhabe am öffentlichen Leben
Auch in diesem Handlungsfeld gibt es Schnittstellen.
Vor allem wenn es um barrierefreie Veranstaltungen geht.
Gemeinden müssen als Veranstaltungsbehörde eng mit Vereinen und Organisationen zusammen-arbeiten.
Zu diesem Thema gibt es ein eigenes Kapitel in diesem Bericht.